Offshore-Windparkprojekte profitieren von universeller Designgeometrie für Bootsanleger

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Offshore transfer vessel pushing on wind-turbine

Entwickelt wurde das System im Rahmen des Offshore Wind Accelerators (OWA), einem gemeinschaftlichen Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprogramm des Carbon Trust und neun führenden Offshore-Windparkentwicklern.

Die neue Designgeometrie für Bootsanleger basiert auf Analysen zur Interaktion und den Auswirkungen von CTVs auf Anlandungen von Schiffen im Rahmen von sog. Push-On-Transfers zu Offshorefundamenten und zu anderen Schiffen. Sie berücksichtigt besser definierte CTV-Belastungen sowie Feedback und Empfehlungen von Branchenexperten. Ferner erfüllt das neue Design die einschlägigen G+-Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien.

Aktuell gibt es in Bezug auf die Geometrie von Schiffsanlegestellen bei verschiedenen Windparks große Unterschiede, auch zwischen solchen, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. Die Geometrieunterschiede führen dazu, dass CTVs entweder nicht die richtige Fenderkonfiguration für sichere Crew-Transfer-Operationen besitzen, oder die Fenderkonfigurationen austauschen müssen, wenn sie wechselseitig in verschiedenen Windparks eingesetzt werden. Dies führtzur Erhöhung von Gesundheits- und Sicherheitsrisiken.

Im G+-Schadensreport von 2018 wurden 278 Vorfälle und Gefahrssituationen im Zusammenhang mit Schiffen erfasst, von denen ein Drittel den Zugang zu Offshore-Windenergieanlagen betrafen. Im Jahr 2016 deckte die International Marine Contractors Association (IMCA)erhebliche Daten- und Wissenslückenin Bezug auf die Auswirkungen von Aufprallkräften bei den Konstruktionen für Anlandungen von Schiffen gab.

Ziel dieses OWA-Projekts war es, auf beiden Rechercheergebnissen aufzubauen und eine standardisierte Konstruktion für Bootsanlegestellen zu empfehlen, die gesundheitliche- und sicherheitsrelevante Auswirkungen unterschiedlicher Konstruktionen für Anlandungen von Schiffen und eine detailliertere Analyse der Anprallkräfte berücksichtigt.

Sam Strivens, OWA Projektleiter für Schiffs- und Zugangssysteme kommentierte:

Das empfohlene Bootsanleger-Design kommt der gesamten Offshore-Branche zugute. Die größten Vorteile erwarten wir für die Wachstumsmärkte im Bereich der Offshore-Windkraft. Neue Offshore-Windparkprojekte können diese Konstruktion von Anfang an implementieren, ohne nachrüsten zu müssen

Das Design wurde mit Unterstützung von AtkinsLimited, einem Beratungsunternehmen für Design, Engineering und Projektmanagement, entwickelt.

Empfohlene Designgeometrie für Offshore-Bootsanleger

ENDE

Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen an das
Pressebüro des Carbon Trust unter: +44 (0) 20 7170 7050 oder press@carbontrust.com

Hinweise für Redakteure

Über die G+-Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien

Bei G+ arbeiten die weltweit größten Entwickler für erneuerbare Energien in einer Gruppe zusammen, die Gesundheit und Sicherheit bei allen Offshore-Windaktivitäten und -entwicklungen in den Vordergrund stellt. G+ wird in Partnerschaft mit dem Energy Institute betrieben, das ein Sekretariat zur Verfügung stellt und die Arbeit unterstützt.

Die zweite Auflage der G+ Leitlinien für bewährte Praktiken bei Höhenarbeiten in der Offshore-Windkraft-Branche (Good Practice Guideline, Working at Height in The Offshore Wind Industry - Second Edition) schreibt einen sicheren Mindestabstand von 500 mm zwischen einem Landungssteg und einem Bootsfender mit einem maximalen sicheren Übertrittabstand von 650 mm vor.

Über den Offshore Wind Accelerator

Der Offshore Wind Accelerator (OWA) ist das Flaggschiffprogramm des Carbon Trust für gemeinschaftliche industrielle Forschung, Entwicklung und Demonstration. Die Gemeinschaftsinitiative wurde im Jahr 2008 von Carbon Trust und neun Offshore-Windentwicklern gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die Kosten für Offshore-Windkraft zu senken, um diese der konventionellen Energieerzeugung gegenüber wettbewerbsfähig zu machen. Darüber hinaus gibt sie Einblicke in die Branchenstandards (und bewährte Praktiken) für Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen.  

Neun internationale Energieunternehmen beteiligen sich an der aktuellen Phase und finanzieren diese: EnBW, Equinor, innogy, Ørsted, RWE, ScottishPower Renewables, Shell, SSE Renewables und Vattenfall Wind Power. Diese Unternehmen repräsentieren zusammen 75 % der in Europa installierten Offshore-Windkapazität. Darüber hinaus wurde dieses Projekt teilweise von der schottischen Regierung finanziert.

Über den Carbon Trust

Der 2001 gegründete Carbon Trust arbeitet mit Unternehmen, Regierungen und Institutionen auf der ganzen Welt zusammen. Er hilft ihnen, durch Kohlenstoffreduzierung, Strategien zur Ressourceneffizienz und Kommerzialisierung kohlenstoffarmer Unternehmen, Systeme und Technologien zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen und davon zu profitieren.

Der Carbon Trust:

  • arbeitet mit Unternehmen und Regierungen zusammen und hilft ihnen bei der Anpassung ihrer Strategien an die Klimawissenschaft und der Erreichung der Ziele des Übereinkommens von Paris;
  • bietet kompetente Beratung und Bestätigungen und gibt Anlegern und Finanzinstituten das Vertrauen, dass Green Finance (grünes Finanzwesen) echte umweltfreundliche Ergebnisse erzielen wird; und
  • unterstützt die Entwicklung kohlenstoffarmer Technologien und Lösungen, die die Fundamente für das Energiesystem der Zukunft legen.

Der Carbon Trust mit Sitz in London hat auf allen fünf Kontinenten ein internationales Team, bestehend aus über 200 Mitarbeitern mit 30 Nationalitäten.